Hallo du da :)
Schön das du dich hier her verirrt hast.
Ich möchte dir hier einen Einblick in mein Leben als Borderliner und meinem Weg in ein gesundes Leben geben. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung weiter geben und anderen Mut machen. Angehörigen will ich die Möglichkeit geben den Betroffenen besser zu verstehen. Ich möchte aber auch eine Warnung aussprechen. Ich bemühe mich Triggernde Inhalte hier raus zu halten aber da alles sehr persönlich ist und natürlich viel mit meiner Erkrankung zu tun hat können Trigger vorkommen. Solltest du also leicht zu Triggern sein möchte ich das du dir das vorher genau überlegst ob du hier lesen möchtest. Dies ist ein Recovery Blog, heißt, ich möchte nicht, dass hier Pro Ana oder ähnliche Kommentare auftauchen. Sollte doch einer hier auftauchen wird dieser sofort gelöscht.
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und wünsche euch alles gute und viel Kraft auf eurem Weg.

Was ist Borderline eigentlich?

Borderline-Persönlichkeitsstörung







Klassifikation nach ICD-10
F60.31 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ[1]

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs ist durch Impulsivität und Instabilität in Bezug auf zwischenmenschliche BeziehungenStimmung und Selbstbild gekennzeichnet. Bei dieser Persönlichkeitsstörung sind bestimmte Vorgänge in den Bereichen Gefühle, Denken und Handeln beeinträchtigt. Dies führt zu problematischen und teilweise paradox wirkenden Verhaltensweisen in sozialen Beziehungen mit anderen und sich selbst gegenüber.
Die BPS wird häufig von weiteren Belastungen begleitet, es besteht z. B. eine hohe Komorbidität mit Depressionen und der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Das Wort Borderline wurde von dem Begriff „Borderland“ (Grenzland) abgeleitet, mit dem C. H. Hughes 1884 einen Grenzbereich zu psychischen Krankheiten bezeichnete. Adolf Stern beschrieb 1938 die meisten Symptome, die heute zur Diagnose von BPS führen, und er nannte diese Gruppe von Symptomen „border line group“. Diese Bezeichnung beruhte auf einem psychoanalytischen Verständnis, das eine Art Übergangsbereich von neurotischen und psychotischen Störungen annahm, da man bei den betroffenen Patienten Symptome aus beiden Bereichen fand.

Klassifizierung

Die moderne Diagnostik hat sich von diesen theoriegeleiteten Konzepten weitgehend gelöst. Sie beschränkt sich nun darauf, Erlebens- und Verhaltensmuster zu beschreiben, die das Störungsbild kennzeichnen. Dies zeigt sich auch darin, dass der Borderline-Begriff in das Diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen (DSM) und die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) aufgenommen wurde.

Nach DSM-5

Im DSM-5, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:
Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen.
Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. Hektisches Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
  2. Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist. Ein bekanntes und zutreffendes Zitat lautet „Ich hasse dich , verlass mich nicht“
  3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung. Dies führt häufig zu Essstörungen.
  4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgaben, Sexualität, Drogen, rücksichtsloses Fahren, „Essanfälle“). (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
  5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
  6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Misslaunigkeit (Dysphorie), Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
  7. Chronische Gefühle von Leere.
  8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
  9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Nach ICD-10

Im ICD-10, dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung eine Unterform der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung:
  • Der Impulsive Typus dieser Störung ist geprägt durch mangelnde Impulskontrolle und unberechenbare Handlungen.
  • Beim Borderline-Typus sind zusätzlich das eigene Selbstbild und das Beziehungsverhalten noch stärker beeinträchtigt. Dieser Typus entspricht ungefähr der Definition der Borderline-Störung im DSM-5.

Abgrenzung

Einige der Symptome können auch bei anderen Störungsbildern auftreten. So z. B. bei DepressionenSchizophrenienschizoaffektiven Psychosen, beim Asperger-Syndrom und anderen Formen des Autismus, bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), bei bipolaren Störungen und verschiedenen Persönlichkeitsstörungen (schizoidennarzisstischenhistrionischenschizotypischen oder paranoiden). Die Diagnose erfordert daher eine sorgfältige differentialdiagnostische Abklärung.

Verbreitung

Eine US-amerikanische Untersuchung fand in einer Bevölkerungsstichprobe aus den Jahren 2004 und 2005 bei 34.653 Erwachsenen eine Lebenszeitprävalenz von 5,9 %, dabei 6,2 % bei Frauen und 5,6 % bei Männern. Der geringe Geschlechterunterschied war statistisch nicht signifikant.
Die Daten von 6.330 11-jährigen Kindern in Bristol (England) von 2002 bis 2004 zeigten, dass 3,2 % die Kriterien von DSM-IV erfüllten. Auch hier war der Geschlechterunterschied unbedeutend.
Die US-amerikanische Stichprobe zeigte eine stetige Abnahme der Prävalenz mit zunehmendem Alter, 20–29 Jahre: 9,3 %; 30–44 Jahre: 7,0 %; 45–64 Jahre: 5,5 %; 65+ Jahre: 2,0 %.[Eine auffällige Abnahme zeigte sich auch in einer Längsschnittstudie (Longitudinalstudie) von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von sechs Jahren am McLean Hospital (Massachusetts/USA) in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School.

Beeinträchtigungen durch BPS

Sozialverhalten

In einem Bericht von 2014 zum Stand der Forschung wurde festgestellt, dass Probleme im zwischenmenschlichen Verhalten die am meisten sichtbaren und die am besten unterscheidbaren Merkmale von BPS seien. Experimentelle Daten deuteten auf instabile Gefühle, (Selbst)-Aggression, Überempfindlichkeit gegenüber möglichen Bedrohungen, geringen Erfolg bei Verständigung nach Konflikten, häufige Missverständnisse und Vermischung von Selbst- und Fremdeinschätzung.
Eine Übersicht von 2013 hob die folgenden drei Schwierigkeiten hervor: Fehleinschätzung gefühlsmäßig neutraler Situationen, Gefühl der Zurückweisung in Situationen normaler sozialer Beteiligung und Probleme bei der Wiederherstellung von sozialem Umgang nach einer Enttäuschung.
Die in beiden Übersichten betonte Schwierigkeit, eine gestörte Zusammenarbeit wieder zu reparieren, zeigte sich sehr deutlich in Verhaltensexperimenten, bei denen gleichzeitig damit verknüpfte starke Abweichungen bei bestimmten Gehirnfunktionen registriert wurden.
BPS hat auch erhebliche Auswirkungen auf Paarbeziehungen. Allerdings zeigte eine 16-jährige Langzeitstudie, dass Besserungen im Krankheitsverlauf mit einer deutlichen Tendenz zu stabileren Paar- und Elternteil-Kind-Beziehungen einhergingen.


Ich kann euch von mir erzählen, dass ich selbst zum Glück nie Probleme hatte Leute kennen zu lernen, allerdings darin diese Bekanntschaften auch zu halte. Meine Kontakte sind sehr wechselhaft. Es gibt Phasen in welchen ich ganz intensiv den Kontakt suche, dann allerdings auch welche in denen ich mich komplett zurückziehe und jeden Kontakt vermeide. Ganz schwierig war es im zusammenleben mit meiner Familie, was allerdings an mir lag da ich den ständigen engen Kontakt nicht ausgehalten habe und in Rückzugsphasen zunehmend gereizt und aggressiv reagiert habe um meinen Freiraum zu bekommen. Dieses Verhalten tat mir selbst sehr weh da ich meine Familie liebe und ihr niemals etwas böses wollen würde aber ich hatte diese Art von Gefühlen und Verhalten nicht unter Kontrolle. Jetzt wo ich in meiner eigenen Wohnung lebe und somit ein Abstand zwischen uns herrscht ist die Beziehung besser den je. Bei Beziehungen mit Männern tue ich mich ganz besonders schwer. Ich habe es schon mehrfach versucht aber ich komme überhaupt nicht damit klar fest gebunden zu sein. Das geht so weit das ich einen regelrechten Todhass dem Mann gegenüber entwickle bis er mich in ruhe lässt. Dieser Hass entsteht meiner Erfahrung nach aus der Angst vor dieser dauerhaften, gebundenen Nähe und den damit verbundenen Gefühlen und Pflichten.

Emotionalität

Nach einem Konzept der emotionalen Fehlregulierung bei BPS von 2013, das sich auf das biosoziale Entwicklungsmodell von BPS durch Marsha M. Linehan (1993 und 9) gründete, wurden vier Problembereiche unterschieden: erhöhte emotionale Empfindlichkeit, starke und schwankende negative Stimmungen, Mangel an geeigneten Klärungs-Strategien und Überschuss an schlecht angepassten Klärungs-Strategien.
In einer Übersicht von 2009 über experimentelle Studien zur Wahrnehmung des emotionalen Ausdrucks von Gesichtern durch BPS-Patienten wurden zusammenfassend die folgenden typischen Schwierigkeiten festgestellt: grundlegende Gefühle bei anderen zu registrieren, eine Tendenz zu negativen oder verärgerten Bewertungen und eine erhöhte Empfindlichkeit zur Entdeckung negativer Gefühle bei anderen.


Aus meiner Erfahrung als Borerliner und nach viel Kontakt zu anderen BPS Erkrankten kann ich sagen , dass Borderliner extrem empfänglich für die Gefühle von Mitmenschen sind. Sie nehmen diese Gefühle ungefiltert in sich auf und können sie häufig nicht richtig zuordnen oder werten sie anders als ihr gegenüber , was schnell zu großer Unsicherheit im Umgang mit anderen führen kann. Ich kann von mir sagen das ich selbst lernen musste und immer noch muss was welches Gefühl eigentlich wirklich ist und habe mir dazu angewöhnt viel nachzufragen, wenn ich in einer Situation die Gefühle anderer nicht sicher identifizieren kann.

Angst vor Zurückweisung

Die Angst vor einer möglichen Zurückweisung ist bei BPS-Patienten extrem ausgeprägt. Eine Untersuchung von 2011 zeigte, dass sie – statistisch gesehen – in dieser Gruppe sogar noch stärker war als bei Patienten mit sozialer Phobie.
Eine experimentelle Studie von 2014 stellte fest, dass die besondere Angst vor Zurückweisung bei BPS-Patienten mit spezifischen Abweichungen und Unterfunktionen im Gehirn verknüpft war.


Auch hier kann ich euch was aus meinen eigenen Erfahrungen zu erklären und erzählen. Meine Angst vor Zurückweisungen besteht, zumindest soweit wie ich mich zurück erinnern kann, schon immer. Ich bin deswegen sehr häufig darum bemüht es allen recht zu machen und bin ziemlich verunsichert, wenn sich jemand, zum Beispiel, nicht zurück meldet. Diese Angst ist bei mir zum Glück nicht sehr ausgeprägt, heißt, ich kann auch mal Konfrontationen aushalten und verliere mich selbst beim Versuch es anderen recht zu machen nicht so schnell aus den Augen. Aber Phasenweise ist diese Angst stärker als gewöhnlich und dann fange ich meistens an mich doch aus dem Auge zu verlieren und nehme es in kauf, dass es mir nicht ganz so gut geht oder gebe Geld für Geschenke aus welches ich eigentlich nicht übrig habe. Am stärksten ausgeprägt ist diese Angst gegenüber meiner Familie. Melden die sich mal ein paar Stunden nachdem ich ihnen geschrieben habe nicht zurück, wirbeln bei mir im Kopf die verschiedensten Gedanken herum und ich bekomme zunehmend das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben oder sie zu nerven. Deshalb bin ich auch immer sehr darauf angewiesen Rückmeldung zu meinem Verhalten ihnen gegenüber zu bekommen.

Dissoziative Symptome

Nach zwei neueren Übersichtsartikeln von 2009 und 2014 haben bis zu zwei Dritteln der BPS-Patienten Symptome von Dissoziation. Hierzu zählen DepersonalisationDerealisation, verzerrtes Zeitgefühl, irreales Wiedererleben (Flashbacks) und Abweichungen in der Selbstwahrnehmung.
Eine genaue Analyse dieser Symptome bei 21 Patienten aus dem Jahr 2009 ergab eine große Spannweite in der Art der Erscheinungen und im Grad der Beeinträchtigung: 24 % keine, 29 % milde, 24 % unspezifische und 24 % dissoziative Identitätsstörung.


Dissoziieren tue ich leider auch. Heute nicht mehr so häufig wie in meiner schlimmsten Phase, was wohl zum teil auch an meinen Medikamenten liegt, aber noch immer zu häufig für meinen Geschmack. Ich habe verschiedene Arten davon:
  • Manchmal verschwindet mein Körper aus meiner Wahrnehmung. Ich kann ihn zwar sehen, klar er ist ja auch noch weiterhin da, aber ich spüre ihn nicht mehr. Es ist als ob mein Körper eigentlich der Körper von jemand anderem ist den ich mir nur gerade ausgeliehen habe, ihn aber nicht empfinden kann da er ja nicht mir gehört.
  • Manchmal ist es so als ob mein Körper von einem fremden Einfluss übernommen wird. Das sind häufig Situationen in denen ich mich verletzte. Mir geht komplett die Kontrolle verloren. Ich nehme alles wie durch eine dicke Schicht Watte war, sehe wie sich mein Körper bewegt, kann es aber nicht unterbrechen oder steuern. Als sei ich nur ein Gast in diesem Körper der in Wirklichkeit von jemand anderem gesteuert wird. Ich kann sehen und hören. Alles kommt zwar etwas verlangsamt bei mir im Gehirn an aber ich kann mein Handeln nicht steuern.
  • Es gibt Situationen da geht mir meine Sprachfähigkeit verloren. Ich nehme alles weiter ganz normal war aber ich kann nicht Reden. Ich weiß nicht warum, es ist wie eine Blockade zwischen meinem Hirn und meinem Mund. Ich kann Nicken oder den Kopf schütteln, häufig sogar schreiben wobei das extrem angestrengtes denken und maximale Konzentration erfordert. In diesen Situationen hilft nicht mal mehr Ammoniak oder ein anderer rückhol-skill, weil ich nicht in dem sinne von meinem Körper getrennt bin sondern einfach etwas in meinem Gehirn, was für mein Sprechen zuständig ist, abgeschaltet hat. So fühlt es sich zumindest an.
  • In meiner ganz schlimmen Phase ist es häufig vorgekommen, dass ich einfach komplett abgeschaltet habe. Ich kann mich nicht an die Zeit erinnern, wenn so etwas passiert ist. Für mich ist da einfach nur schwärze. Ich sage dazu immer, dass mir Zeit verloren gegangen ist. Aus den Erzählungen der Pfleger bin ich nicht mehr ansprechbar. Ich reagiere auch nicht auf Berührungen. Ich weiß selbst nicht was ich in dieser Zeit erlebe, ich weiß nur, dass es unfassbar Kraft raubend ist und ich mich nach so einer Situation meistens erst mal hinlegen musste.

Selbstschädigung

Selbstverletzung

Eine Vergleichsstudie von 2015 zeigte, dass bei einer Gruppe von 46 Patienten mit selbstverletzendem Verhalten (SVV) in Verbindung mit BPS die Selbstverletzungen häufiger und schwerwiegender waren als bei einer Gruppe von 54 Patienten, die SVV, aber keine BPS hatten. Eine ähnliche Untersuchung zeigte diesen Unterschied ebenfalls sehr deutlich, obwohl der Lebenszeitverlauf von SVV in beiden Gruppen gleich war: eine starke Zunahme im Alter von 18 bis 24 Jahren und Andauer der dabei erreichten Häufigkeit bis zum Alter von 50 bis 59 Jahren.
Laut einer chinesischen Untersuchung war allerdings nur eine Minderheit von SVV-Patienten gleichzeitig auch von BPS betroffen. Von den 160 Personen, die im Laufe eines Jahres (2007–2008) wegen SVV an das Prince of Wales Hospital in Hongkong überwiesen wurden, zeigte sich nur bei 30 (18,8 %) eine zu der Zeit vorliegende BPS.


Ja die Selbstschädigung. Das ist bei mir das wohl aller deutlichste Symptom. Ich habe damit angefangen, nachdem ich es in der Kinder-und Jugendpsychiatrie bei meiner Zimmernachbarin gesehen habe. Lange Zeit war es nur sehr leicht aber als meine Erkrankung plötzlich so schlimm geworden ist hat sich auch die Intensität mit der ich mich verletzt habe zugenommen. Es ging so weit, dass ich regelmäßig zum Nähen musste und es gefährliche Ausmaße nahm. Inzwischen hat die Häufigkeit deutlich nachgelassen, die Intensität allerdings nur minimal. Ich laufe inzwischen nicht mehr Gefahr mich gefährlich zu verletzten, zum Nähen muss ich aber noch immer.Ich habe für mich gemerkt, dass SVV eine Art von süchtig macht. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es setzt sich so fest in das Gehirn, dass ein umdenken unfassbar schwierig ist. Viele die ich kennen gelernt habe , nutzen es vor allem dafür Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie tragen Narben und Wunden offen und feuern sich im Internet gegenseitig an. Ich für meinen teil muss sagen, dass ich es sehr schlimm finde wenn das jemand bei mir mitbekommt. Ich trage generell lange Klamotten, egal wie warm es ist. Meine Arme sehen sehr schlimm aus und ich habe eine gewisse Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber. Ich selbst habe mit dem Verletzten angefangen, nachdem ich es bei jemand anderem gesehen habe. Ich möchte nicht der Grund sein weshalb jemand anderes darauf kommt das auch mal zu machen.Ich will nicht, dass z.B ein junges Mädchen, was gerade selbst Pubertäre Probleme hat, dass sieht und es selbst mal als Problemlösung ausprobiert, weil ich sie auf die Idee gebracht habe und darüber in einen Teufelskreis gerät. Ich will nicht, dass Kinder meine arme sehen. Was mir hierzu aber ganz wichtig zu sagen ist, Selbstverletzendes Verhalten ist NICHT nur Schneiden. Es kann sich auf so ziemlich alles beziehen. Zum Beispiel auf Ess-Brech Anfälle, dass kaputt machen von geliebten Gegenständen, das verbieten von schönen dingen, das zerstören von Beziehungen und vieles mehr.

Suizidalität

Wegen der häufig auftretenden Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) lässt sich die Suizidrate nur sehr grob abschätzen. Oft wird von bis zu 10 % ausgegangen. Da diese hohe Zahl im Widerspruch steht zu der bekannten Tendenz, dass bei den allermeisten Patienten im Verlauf der Krankheit eine Besserung eintritt, wurde in einer Studie von 2012 gezielt untersucht, ob es bestimmte Subtypen von BPS mit erhöhtem Suizidrisiko gibt. Ein schwererer Verlauf der Krankheit, höheres Alter und stärker beeinträchtigte psychosoziale Funktionen wurden als Faktoren für eine erhöhte Suizidgefährdung identifiziert.
Ganz wichtig, nimmt jemand bei sich selbst oder bei jemand anderem wahr, sofort den Rettungsdienst (110 oder 112)  rufen damit du oder dein Bekannter erstmal vor sich selbst geschützt ist. Diese phase wird vorbei gehen. 


Wegen meiner extremen Suizidalität war ich nun ca. 4 Jahre fast dauerhaft in der geschlossenen Psychiatrie. Ich kann dazu nur sagen, dass ich da sehr froh im Nachhinein drüber bin, da ich ansonsten heute nicht mehr wäre. Ich habe mein Leben nie beenden wollen, weil es mir so schlecht ging sondern weil ich der Ansicht war, dass meine Lebenszeit einfach vorbei ist. Natürlich spielte da auch sehr stark mit rein, dass es mir sehr sehr schlecht ging aber es war nicht der Hauptauslöser. Ich habe eine unfassbare Panik vor dem Älter werden. Ich wollte damals nicht älter als 18 werden und jeder Tag den ich darüber hinaus gelebt habe war eine Qual. Meine Geburtstage waren immer am schlimmsten. Heute bin ich zu 99% nicht mehr akut Suizidal. Es ist immer noch in meinem Hinterkopf, kreist da und wartet aber ich lasse es nicht in den Vordergrund gelangen. Ich glaube der Grund, weshalb ich es das erste mal seit den vielen Jahren so gut unter Kontrolle habe, liegt daran, dass ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin. Davor habe ich in Therapeutischen Einrichtungen gelebt. Das tat mir überhaupt nicht gut, da ich dauerhaft mit meiner Erkrankung und der der anderen Konfrontiert war. Ich musste dort Krank sein/ ich wurde regelrecht Krank gehalten. Nun habe ich mein EIGENES Leben um das ICH mich kümmern kann. ICH kann meine EIGENEN Entscheidungen treffen, meine EIGENEN Wege gehen, mein EIGENES Leben leben und KEINER kann mir vorschreiben wie ich zu leben habe. Und es kann mir KEINER WEG NEHMEN.

Psychotische Symptome

Eine Analyse von Patientenakten von 2011 stellte lang andauernde Beeinträchtigungen in körperlicher und emotionaler Hinsicht durch psychotische Symptome fest, die sich kaum von denen bei Schizophrenie unterschieden. Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die diagnostische Kategorie BPS geändert und psychotische Symptome ebenfalls aufgenommen werden sollten. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der zweiten (2010) der beiden neueren Übersichtsstudien zu dieser Frage.

Begleitende Erkrankungen

Einige Krankheitsbilder treten häufig gemeinsam mit der BPS auf (Komorbidität).

Depressionen

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse von 2015 kam zu dem Ergebnis, dass Depressionen bei BPS im Vergleich zu sonstigen depressiven Störungen mehr Feindseligkeit und ein negativeres Selbstbild zeigten. Die Schwere der Depression war in beiden Gruppen gleich.


Ich persönlich habe dauerhaft mit Depressionen zu kämpfen welche phasenweise sehr schlimm werden. Sie sind immer da, mittlerweile meistens im Hintergrund aber ganz weg sind sie nie.

ADHS

Nach einer Übersicht von 2014 sind etwa 20 % der Erwachsenen mit BPS auch von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen. Die Prävalenz ist damit 4- bis 10-fach höher als in der erwachsenen Gesamtbevölkerung. Obwohl sich BPS und ADHS in mehreren wichtigen Symptomen überlappen, verlangen die Ergebnisse der Ursachenforschung eine strikte Trennung der beiden Krankheitsbilder, auch wenn sie gemeinsam in einer Person auftreten. Beispielsweise zeigten sich bezüglich der mangelnden Impulskontrolle, die beiden gemeinsam ist, bei ADHS andere Abweichungen in den Gehirnfunktionen als bei BPS.


Ich selbst habe ADHS seit klein auf habe dies aber mit gezielter Therapie und Medikation komplett unter Kontrolle bekommen.

Geschlechterunterschiede

Langzeitstudien zeigten Geschlechterunterschiede bei mehreren begleitenden Störungen. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und Essstörungen waren häufiger bei Frauen mit BPS, während SubstanzmissbrauchNarzisstische Persönlichkeitsstörung und Antisoziale Persönlichkeitsstörung häufiger bei Männern mit BPS auftraten. Es wurde allerdings ausdrücklich betont, dass diese Geschlechterunterschiede nicht BPS-typische Erscheinungen seien, sondern nur die bekannten Geschlechterunterschiede bezüglich der Häufigkeit dieser zusätzlichen Störungen widerspiegelten.

Ursachen

Es gibt verschiedene Theorien und Modelle dazu, wie die BPS entsteht, und es gibt verschiedene Faktoren, die als mögliche Ursachen oder Teilursachen in Betracht gezogen werden. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung beitragen.

Genetische Veranlagung

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse von 2014 gelangte zu der Abschätzung, dass BPS zu etwa 40 % erblich sei. Allerdings musste festgestellt werden, dass die Suche nach bestimmten Genen und Genorten bislang erfolglos war. Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die hohe Erblichkeitsrate und die bislang ergebnislose Suche nach Genen durch Abweichungen bei der Ausprägung von Genen (Modifikation) zu erklären sei. Derartige Abweichungen sind umweltbedingt, und Hinweise auf Gen-Umwelt-Interaktionen und -Korrelationen waren ein weiteres Ergebnis der Studie. Erste molekulargenetische Ergebnisse bezüglich BPS, ebenfalls von 2014, haben diese Hypothese bereits gestützt.

Umwelteinflüsse

Eine Langzeitstudie von 6050 Kindern, geboren von April 1991 bis Dezember 1992, ergab, dass feindseliges Elternverhalten und Streit unter Eltern die Wahrscheinlichkeit von BPS erhöhte.
In einer umfangreichen Zwillings- und Familienstudie von 2009 wurde das Verhältnis von genetischen und Umwelteinflüssen beim Vorkommen von BPS untersucht. Ähnlichkeit der Symptome von BPS bei biologisch Verwandten konnte vollständig durch die Annahme genetischer Vererbung erklärt werden. Unterschiede bei den Symptomen wurden zu 45 % genetischen und zu 55 % Umwelteinflüssen zugeordnet. Anhaltspunkte für eine mögliche „kulturelle Vererbung“ von BPS von Eltern auf Kinder wurden nicht gefunden.

Neurobiologie

In einer umfangreichen Metaanalyse von 2014 zeigte die Auswertung von Studien mit Gehirnscans, dass bei der BPS bei verschiedenen Tests zur Impulskontrolle grundsätzlich eine Tendenz zu Unterfunktionen im Präfrontalen Cortex vorliegt. Dies betrifft insbesondere die orbitofrontalen und dorsolateralen Bereiche (OFC und DLPFC).
Hippocampus (Gedächtnisfunktionen) und Amygdala (Gefühlsreaktionen) haben ein tendenziell reduziertes Volumen, und Fehlfunktionen des frontolimbischen Netzwerks (Präfrontaler Cortex, Hippocampus und Amygdala) gelten als Ursache für die meisten Symptome der BPS.


Ich kann euch von mir und meiner langen Geschichte als Borderlinerin nur sagen, dass bei mir bspw. keine gewalttätige Vergangenheit vorliegt und es in meiner Familie auch keine weiteren Fälle vom BPS gibt. Ob meine Neurobiologie nicht richtig funktioniert weiß ich nicht, da dies nicht untersucht wird, was ich ziemlich schade finde da man in solch einem Fall die Erkrankung bestimmt ganz anders behandeln könnte. Im allgemeinen ist bei mir gänzlich ungeklärt wie die BPS entstanden ist. Allerdings müssen sich gerade meine Eltern mit harten Vorurteilen herumschlagen, gegenüber Ärzten und Therapeuten, da es immer heißt: „Oh die hat BPS da können die Eltern ja nur gewalttätig gegenüber ihrem Kind gewesen sein“.

Behandlung

Psychotherapien

In einer Übersicht von 2009 wurden vier umfassende psychologische Behandlungskonzepte beschrieben und beurteilt: zwei sogenannte psychodynamische Ansätze (mentalisierungsgestützte bzw. übertragungsbasierte Therapie) und zwei kognitive Verhaltenstherapien (dialektisch-behaviorale bzw. schemazentrierte Therapie). Jede dieser „langen und komplexen Psychotherapien“ führe zu einer spürbaren Verminderung der Schwere der Krankheit, oder zumindest einiger ihrer Symptome, insbesondere der Selbstschädigung.

Psychodynamische Ansätze

Die mentalisierungsgestützte Psychotherapie (Mentalization Based Treatment; kurz: MBT) ist eine psychoanalytische Behandlungsmethode, die von Peter Fonagy und Anthony W. Bateman entwickelt wurde. Sie basiert auf dem Konzept der Mentalisierung. Ziel ist es, den Patienten dabei zu unterstützen, seine Mentalisierungsfähigkeit zu verbessern. Dazu ist es notwendig, dass der Behandler sich der emotionalen Zustände des Patienten stets bewusst ist, um zu einem besseren Verständnis seines aktuellen seelischen Zustandes zu gelangen. In Gruppen- wie in Einzelbehandlungen soll durch Gespräche und spezielle Gesprächstechniken ein besseres Verständnis für die mentalen Grundlagen des Handelns geschaffen sowie eine reflexive Erfassung der eigenen Persönlichkeit ermöglicht werden. Das mentalisierungsgestützte Behandlungskonzept zeigte gute Effekte sowie eine sehr niedrige Abbruchquote.
Die übertragungs-zentrierte Psychotherapie (Transference-Focused-Psychotherapy, TFP) zeigte in einer Vergleichsstudie eine geringere Abbruchrate und bessere Therapieerfolge als eine herkömmliche nicht-spezialisierte Psychotherapie. Allerdings warf eine andere Forschergruppe in derselben Fachzeitschrift der Studie methodische Fehler vor und hielt die Schlussfolgerungen nicht für gerechtfertigt sowie weitere Forschung für notwendig.

Verhaltenstherapie

Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) wurde von Marsha M. Linehan entwickelt. Ziel ist es, den Patienten in verschiedenen Bereichen zu stärken. Dabei sollen die Vorteile bestimmter Verhaltensstrategien herausgearbeitet werden, ohne die bisherigen Lösungsversuche für ungültig zu erklären. Dialektik im Sinne der DBT zielt darauf ab, scheinbare Gegensätze in der Welt des Patienten aufzulösen und sie schrittweise zu integrieren. Bezüglich der Effektivität ist diese Therapie die bislang am meisten untersuchte. Ihre Effektivität wurde in mehreren Studien seit 2000 nachgewiesen.


Die DBT will ich nun bald selbst in der Schön Klinik antreten. Ich habe selbst schon sehr viel mit diesem Programm Zuhause gearbeitet und beachtliche Fortschritte in meiner Entwicklung gemacht. Deshalb setzte ich meine gesamte Hoffnung auf ein normales Leben in diese Therapie und halte euch darüber natürlich auf dem laufenden.

Nach einer Übersicht von 2013 wurde die Schematherapie als vielversprechend und kostengünstig eingeschätzt. Es gab allerdings erst wenige Studien zur Effektivität.

Kognitive Umstrukturierung

Ein Mittel der psychotherapeutischen Intervention bei Borderline-Patienten ist eine Form der sogenannten Kognitiven Umstrukturierung. Diese ist ein zentrales Element der kognitiven Verhaltenstherapie. Dabei handelt es sich um therapeutische Veränderungsprozesse im Denken des Patienten, insbesondere werden die kognitiven Attributionen untersucht und gegebenenfalls bearbeitet. „Attributionen“ sind Eigenschaften oder Merkmale, die man auf Menschen oder Dinge projiziert, also etwas höchst Individuelles. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet, ganz grob übersetzt, „Zuschreibungen“. Er bezieht sich in vielen Bereichen der Psychologie sowohl auf einen Zusammenhang von zwei Entitäten als auch auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten des Menschen. Borderline Patienten neigen dazu, ihre schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontroll-Instanzen auf andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das Entscheidende ist: die meisten sozialen Probleme von Borderline-Patienten haben ihre Ursache in einer Fehlattribution von pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen Menschen. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt, ungesteuert und unkontrolliert. Lernt nun aber der Borderline Patient im Rahmen einer intensiven kognitiven Umstrukturierung, seine Gefühle zunächst als etwas Eigenes zu erleben und nicht unreflektiert auf die Außenwelt zu beziehen, so kann er sich im Idealfall aus dem Teufelskreis seiner sozialen Konflikte ein Stück weit befreien. Kognitive Umstrukturierung ist kein eigenständiges Therapieverfahren, sondern Element vieler kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter Therapien.

Psychoedukation

Eine unterstützende Rolle kommt der Psychoedukation zu. Damit bezeichnet man die Aufklärung von Menschen, die an einer psychischen Störung leiden sowie die Einbindung ihrer Angehörigen. Häufige Einsatzgebiete sind Schulungen von Patienten mit einer BPS. Ziel ist, dass die Betroffene und ihre Angehörigen die Krankheit besser verstehen und mit ihr umgehen können. Zum Beispiel werden persönliche Erfahrungen bezüglich der Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über das Störungsbild verbunden, sodass allen Beteiligten der aktuelle Stand des klinischen Wissens zugänglich ist. Auch sollen sie eigene Möglichkeiten wahrnehmen, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst zur eigenen Stabilität beizutragen. Die Aufklärung der Patienten über die Entstehungs- und Aufrechterhaltungsbedingungen der Störung bildet in der Verhaltenstherapie die Grundlage für anschließende Behandlungsschritte. Da es den Patienten und Angehörigen oft schwerfällt die Diagnose „Borderline“ zu akzeptieren, hat die Psychoedukation auch die Funktion, zur Entstigmatisierung psychischer Störungen beizutragen und Barrieren zum Aufsuchen einer Behandlung abzubauen. Ihren methodischen Ursprung hat Psychoedukation in der Verhaltenstherapie, in der das Wiedererlernen der eigenen emotionalen und sozialen Kompetenz im Vordergrund steht.Psychoedukation ist keine eigene Psychotherapie, sondern ein Element, das in verschiedenen Therapien angewendet wird.Zum Beispiel in der DBT.

Medikation

Eine Übersichtsstudie, die die Forschungsergebnisse bis August 2014 auswertete, stellte fest, dass die Beweislage für alle Medikamente, die im Zusammenhang mit BPS zur Anwendung kamen, immer noch „unbefriedigend“ sei. Bereits 2010 war eine Metaanalyse zu dem Ergebnis gelangt, dass kein Medikament die Schwere der Krankheit signifikant beeinflusse und dass es bei medikamentöser Behandlung „keine versprechenden Resultate bezüglich der Kernsymptome von BPS - chronisches Gefühl der Leere, Störung des Selbstbilds und Gefühl der Verlassenheit“ gebe. 2009 empfahl das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) in Großbritannien in einer Richtlinie zur Behandlung von BPS, dass Medikamente weder gegen BPS insgesamt noch gegen einzelne Symptome oder Verhaltensweisen benutzt werden sollten. Medikamente könnten jedoch in Betracht gezogen werden bei der Behandlung von Begleiterkrankungen.


Ich selbst nehme sehr viele Medikament und habe in der Vergangenheit sschon unfassbar viele verschiedene genommen. Gegen die BPS kann man tasächlich nichts nehmen, die Medikamenten welche ich aktuell nehme dienen allein einer reinen Symptom behandlung, sprich ich nehme was gegen Depressionen, etwas gegen Stimmungsschwankungen, etwas gegen das Dissoziieren, etwas zum Schlafen, etwas gegen ADHS usw. Ich muss dazu aber sagen das ich in meiner ganzen Laufbahn als „Pillennehmer“ mehr Nebenwirkungen als Positive Wirkungen hatte und die vielen Medikamente den Körper massiv belasten, was sich bei mir durch eine Tachykardie bemerkbar macht. Meiner Meinung nach sollte man mit 21Jahren eigentlich keine Betablocker nehmen müssen...

Verlauf

Bei einer umfangreichen Längsschnittstudie (Longitudinalstudie) von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von zuletzt 16 Jahren am McLean Hospital (Massachusetts/USA) in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School wurden Informationen über den Krankheitsverlauf und die Prognose bei BPS gewonnen. Die Untersuchung umfasste Patienten, die wegen BPS in dieser Klinik anfangs stationär und danach ambulant behandelt wurden, bei ihrer Erfassung 18-35 Jahre alt waren und bis dahin keine Symptome von Schizophrenie, schizoider Störung, bipolarer Störung (Bipolar I) oder möglicher organischer Ursachen für psychiatrische Symptome gezeigt hatten. Ihre Behandlung war, je nach Fall, in erster Linie oder gar ausschließlich psychotherapeutisch.
Ein Rückgang der Symptome (Remission), der über Jahre andauerte, war sehr häufig. Innerhalb des Zeitraums der Untersuchung von 16 Jahren erlebten 78 % der Patienten eine Besserung, die mindestens acht Jahre andauerte, und 99 % der Patienten eine Besserung, die mindestens zwei Jahre andauerte. Rückfälle (Rezidive) waren relativ gering. Sie reichten von 36 % nach einer zweijährigen Besserung bis zu nur 10 % nach einer achtjährigen Besserung.
Eine völlige Erholung, die mindestens zwei Jahre andauerte, erlebten 60 % der Patienten, und eine völlige Erholung, die mindestens acht Jahre andauerte, erlebten 40 % der Patienten. Rückfälle nach zweijähriger völliger Erholung gab es bei 44 % der Patienten und nach achtjähriger völliger Erholung bei 20 %.
Die Autoren der Studie bewerteten die Zahlen zum Rückgang der Symptome als „sehr gute Nachrichten (very good news)“ für Patienten und Angehörige, auch wenn die Zahlen zur völligen Erholung „eher ernüchternd (more sobering)“ seien.

Geschichte

Das Konzept „Borderline“, noch nicht jedoch die exakte spätere Bezeichnung (Terminus), tauchte erstmals 1884 auf. C. H. Hughes sprach von einem „borderland“ bei psychischen Krankheiten. Dieser Begriff wurde später als „Borderline“ übernommen. Durch Adolf Stern wurde er seit 1938 in einer Epoche verbreitet, die stark von psychoanalytischer Theorie beeinflusst war. Psychische Störungen wurden dabei nach dem Prinzip der Analysierbarkeit klassifiziert. Neurotische Personen wurden als analysierbar und somit als behandelbar angesehen. Menschen mit Psychosen wurden als nicht analysierbar und somit als nicht behandelbar betrachtet. Die Bezeichnung „Borderline“ war in diesem Sinne eine unscharfe und nicht definierte Grenzlinie zwischen Neurose und Psychose.
Aufgrund der Nähe zur Psychose ordnete man die Borderline-Störung dem schizophrenen Formenkreis zu. Historische Bezeichnungen sind RandpsychosePseudoschizophrenie und Pseudoneurotische Schizophrenie.

Neuere Konzepte nach 2005 betonten die Störung des Selbstbilds - und deren moderne soziale Bedingungen - als zentralen Kern der BPS.

Die Grün makierten stellen stammen von mir. Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung

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