Borderline-Persönlichkeitsstörung
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
F60.31 | Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ[1] | |
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
oder emotional
instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs ist
durch Impulsivität und
Instabilität in Bezug auf zwischenmenschliche
Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet.
Bei dieser Persönlichkeitsstörung sind
bestimmte Vorgänge in den Bereichen Gefühle, Denken und Handeln
beeinträchtigt. Dies führt zu problematischen und teilweise paradox
wirkenden Verhaltensweisen in sozialen Beziehungen mit anderen und
sich selbst gegenüber.
Die
BPS wird häufig von weiteren Belastungen begleitet, es besteht z. B.
eine hohe Komorbidität mit Depressionen und
der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Das
Wort Borderline wurde
von dem Begriff „Borderland“ (Grenzland) abgeleitet, mit dem C.
H. Hughes 1884 einen Grenzbereich zu psychischen Krankheiten
bezeichnete. Adolf Stern beschrieb 1938 die meisten Symptome,
die heute zur Diagnose von
BPS führen, und er nannte diese Gruppe von Symptomen „border line
group“. Diese Bezeichnung beruhte auf
einem psychoanalytischen Verständnis,
das eine Art Übergangsbereich
von neurotischen und psychotischen Störungen
annahm, da man bei den betroffenen Patienten Symptome aus beiden
Bereichen fand.
Klassifizierung
Die
moderne Diagnostik hat sich von diesen theoriegeleiteten
Konzepten weitgehend gelöst. Sie beschränkt sich nun
darauf, Erlebens-
und Verhaltensmuster zu
beschreiben, die das Störungsbild kennzeichnen.
Dies zeigt sich auch darin, dass der Borderline-Begriff in
das Diagnostische
und statistische Manual psychischer Störungen (DSM)
und die Internationale
statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter
Gesundheitsprobleme (ICD)
aufgenommen wurde.
Nach DSM-5
Im DSM-5,
dem Klassifikationssystem der American
Psychiatric Association,
wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:
- Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen.
Mindestens fünf der
folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
- Hektisches Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
- Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist. Ein bekanntes und zutreffendes Zitat lautet „Ich hasse dich , verlass mich nicht“
- Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung. Dies führt häufig zu Essstörungen.
- Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgaben, Sexualität, Drogen, rücksichtsloses Fahren, „Essanfälle“). (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
- Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
- Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Misslaunigkeit (Dysphorie), Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
- Chronische Gefühle von Leere.
- Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
- Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
Nach ICD-10
Im ICD-10,
dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO),
ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung eine Unterform
der emotional
instabilen Persönlichkeitsstörung:
- Der Impulsive Typus dieser Störung ist geprägt durch mangelnde Impulskontrolle und unberechenbare Handlungen.
- Beim Borderline-Typus sind zusätzlich das eigene Selbstbild und das Beziehungsverhalten noch stärker beeinträchtigt. Dieser Typus entspricht ungefähr der Definition der Borderline-Störung im DSM-5.
Abgrenzung
Einige
der Symptome können auch bei anderen Störungsbildern auftreten. So
z. B. bei Depressionen, Schizophrenien, schizoaffektiven
Psychosen,
beim Asperger-Syndrom und
anderen Formen des Autismus,
bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(ADHS),
bei bipolaren
Störungen und
verschiedenen Persönlichkeitsstörungen (schizoiden, narzisstischen, histrionischen, schizotypischen oder paranoiden).
Die Diagnose erfordert daher eine
sorgfältige differentialdiagnostische Abklärung.
Verbreitung
Eine
US-amerikanische Untersuchung fand in einer Bevölkerungsstichprobe
aus den Jahren 2004 und 2005 bei 34.653 Erwachsenen
eine Lebenszeitprävalenz von
5,9 %, dabei 6,2 % bei Frauen und 5,6 % bei Männern.
Der geringe Geschlechterunterschied
war statistisch nicht signifikant.
Die
Daten von 6.330 11-jährigen Kindern in Bristol (England)
von 2002 bis 2004 zeigten, dass 3,2 % die Kriterien von DSM-IV
erfüllten. Auch hier war der Geschlechterunterschied unbedeutend.
Die
US-amerikanische Stichprobe zeigte eine stetige Abnahme der Prävalenz
mit zunehmendem Alter, 20–29 Jahre: 9,3 %; 30–44 Jahre:
7,0 %; 45–64 Jahre: 5,5 %; 65+ Jahre: 2,0 %.[Eine
auffällige Abnahme zeigte sich auch in
einer Längsschnittstudie (Longitudinalstudie)
von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von sechs Jahren am McLean
Hospital (Massachusetts/USA)
in Zusammenarbeit mit der Harvard
Medical School.
Beeinträchtigungen durch BPS
Sozialverhalten
In
einem Bericht von 2014 zum Stand der Forschung wurde festgestellt,
dass Probleme im zwischenmenschlichen Verhalten die am meisten
sichtbaren und die am besten unterscheidbaren Merkmale von BPS seien.
Experimentelle Daten deuteten auf instabile Gefühle,
(Selbst)-Aggression, Überempfindlichkeit gegenüber möglichen
Bedrohungen, geringen Erfolg bei Verständigung nach Konflikten,
häufige Missverständnisse und Vermischung von Selbst- und
Fremdeinschätzung.
Eine
Übersicht von 2013 hob die folgenden drei Schwierigkeiten hervor:
Fehleinschätzung gefühlsmäßig neutraler Situationen, Gefühl der
Zurückweisung in Situationen normaler sozialer Beteiligung und
Probleme bei der Wiederherstellung von sozialem Umgang nach einer
Enttäuschung.
Die
in beiden Übersichten betonte Schwierigkeit, eine gestörte
Zusammenarbeit wieder zu reparieren, zeigte sich sehr deutlich in
Verhaltensexperimenten, bei denen gleichzeitig damit verknüpfte
starke Abweichungen bei bestimmten Gehirnfunktionen registriert
wurden.
BPS
hat auch erhebliche Auswirkungen auf Paarbeziehungen. Allerdings
zeigte eine 16-jährige Langzeitstudie,
dass Besserungen im Krankheitsverlauf mit einer deutlichen Tendenz zu
stabileren Paar- und Elternteil-Kind-Beziehungen einhergingen.
Ich
kann euch von mir erzählen, dass ich selbst zum Glück nie Probleme
hatte Leute kennen zu lernen, allerdings darin diese Bekanntschaften
auch zu halte. Meine Kontakte sind sehr wechselhaft. Es gibt Phasen
in welchen ich ganz intensiv den Kontakt suche, dann allerdings auch
welche in denen ich mich komplett zurückziehe und jeden Kontakt
vermeide. Ganz schwierig war es im zusammenleben mit meiner Familie,
was allerdings an mir lag da ich den ständigen engen Kontakt nicht
ausgehalten habe und in Rückzugsphasen zunehmend gereizt und
aggressiv reagiert habe um meinen Freiraum zu bekommen. Dieses
Verhalten tat mir selbst sehr weh da ich meine Familie liebe und ihr
niemals etwas böses wollen würde aber ich hatte diese Art von
Gefühlen und Verhalten nicht unter Kontrolle. Jetzt wo ich in meiner
eigenen Wohnung lebe und somit ein Abstand zwischen uns herrscht ist
die Beziehung besser den je. Bei Beziehungen mit Männern tue ich
mich ganz besonders schwer. Ich habe es schon mehrfach versucht aber
ich komme überhaupt nicht damit klar fest gebunden zu sein. Das geht
so weit das ich einen regelrechten Todhass dem Mann gegenüber
entwickle bis er mich in ruhe lässt. Dieser Hass entsteht meiner
Erfahrung nach aus der Angst vor dieser dauerhaften, gebundenen Nähe
und den damit verbundenen Gefühlen und Pflichten.
Emotionalität
Nach
einem Konzept der emotionalen Fehlregulierung bei BPS von 2013, das
sich auf das biosoziale Entwicklungsmodell von BPS durch Marsha
M. Linehan (1993
und 9) gründete, wurden vier Problembereiche unterschieden:
erhöhte emotionale Empfindlichkeit, starke und schwankende negative
Stimmungen, Mangel an geeigneten Klärungs-Strategien und Überschuss
an schlecht angepassten Klärungs-Strategien.
In
einer Übersicht von 2009 über experimentelle Studien zur
Wahrnehmung des emotionalen Ausdrucks von Gesichtern durch
BPS-Patienten wurden zusammenfassend die folgenden typischen
Schwierigkeiten festgestellt: grundlegende Gefühle bei anderen zu
registrieren, eine Tendenz zu negativen oder verärgerten Bewertungen
und eine erhöhte Empfindlichkeit zur Entdeckung negativer Gefühle
bei anderen.
Aus
meiner Erfahrung als Borerliner und nach viel Kontakt zu anderen BPS
Erkrankten kann ich sagen , dass Borderliner extrem empfänglich für
die Gefühle von Mitmenschen sind. Sie nehmen diese Gefühle
ungefiltert in sich auf und können sie häufig nicht richtig
zuordnen oder werten sie anders als ihr gegenüber , was schnell zu
großer Unsicherheit im Umgang mit anderen führen kann. Ich kann von
mir sagen das ich selbst lernen musste und immer noch muss was
welches Gefühl eigentlich wirklich ist und habe mir dazu angewöhnt
viel nachzufragen, wenn ich in einer Situation die Gefühle anderer
nicht sicher identifizieren kann.
Angst vor Zurückweisung
Die
Angst vor einer möglichen Zurückweisung ist bei BPS-Patienten
extrem ausgeprägt. Eine Untersuchung von 2011 zeigte, dass sie –
statistisch gesehen – in dieser Gruppe sogar noch stärker war als
bei Patienten mit sozialer
Phobie.
Eine
experimentelle Studie von 2014 stellte fest, dass die besondere Angst
vor Zurückweisung bei BPS-Patienten mit spezifischen Abweichungen
und Unterfunktionen im Gehirn verknüpft war.
Auch
hier kann ich euch was aus meinen eigenen Erfahrungen zu erklären
und erzählen. Meine Angst vor Zurückweisungen besteht, zumindest
soweit wie ich mich zurück erinnern kann, schon immer. Ich bin
deswegen sehr häufig darum bemüht es allen recht zu machen und bin
ziemlich verunsichert, wenn sich jemand, zum Beispiel, nicht zurück
meldet. Diese Angst ist bei mir zum Glück nicht sehr ausgeprägt,
heißt, ich kann auch mal Konfrontationen aushalten und verliere mich
selbst beim Versuch es anderen recht zu machen nicht so schnell aus
den Augen. Aber Phasenweise ist diese Angst stärker als gewöhnlich
und dann fange ich meistens an mich doch aus dem Auge zu verlieren
und nehme es in kauf, dass es mir nicht ganz so gut geht oder gebe
Geld für Geschenke aus welches ich eigentlich nicht übrig habe. Am
stärksten ausgeprägt ist diese Angst gegenüber meiner Familie.
Melden die sich mal ein paar Stunden nachdem ich ihnen geschrieben
habe nicht zurück, wirbeln bei mir im Kopf die verschiedensten
Gedanken herum und ich bekomme zunehmend das Gefühl etwas falsch
gemacht zu haben oder sie zu nerven. Deshalb bin ich auch immer sehr
darauf angewiesen Rückmeldung zu meinem Verhalten ihnen gegenüber
zu bekommen.
Dissoziative Symptome
Nach
zwei neueren Übersichtsartikeln von 2009 und 2014 haben bis zu zwei
Dritteln der BPS-Patienten Symptome von Dissoziation.
Hierzu zählen Depersonalisation, Derealisation,
verzerrtes Zeitgefühl,
irreales Wiedererleben (Flashbacks)
und Abweichungen in der Selbstwahrnehmung.
Eine
genaue Analyse dieser Symptome bei 21 Patienten aus dem Jahr 2009
ergab eine große Spannweite in der Art der
Erscheinungen und im Grad der
Beeinträchtigung: 24 % keine, 29 % milde, 24 %
unspezifische und 24 % dissoziative
Identitätsstörung.
Dissoziieren
tue ich leider auch. Heute nicht mehr so häufig wie in meiner
schlimmsten Phase, was wohl zum teil auch an meinen Medikamenten
liegt, aber noch immer zu häufig für meinen Geschmack. Ich habe
verschiedene Arten davon:
- Manchmal verschwindet mein Körper aus meiner Wahrnehmung. Ich kann ihn zwar sehen, klar er ist ja auch noch weiterhin da, aber ich spüre ihn nicht mehr. Es ist als ob mein Körper eigentlich der Körper von jemand anderem ist den ich mir nur gerade ausgeliehen habe, ihn aber nicht empfinden kann da er ja nicht mir gehört.
- Manchmal ist es so als ob mein Körper von einem fremden Einfluss übernommen wird. Das sind häufig Situationen in denen ich mich verletzte. Mir geht komplett die Kontrolle verloren. Ich nehme alles wie durch eine dicke Schicht Watte war, sehe wie sich mein Körper bewegt, kann es aber nicht unterbrechen oder steuern. Als sei ich nur ein Gast in diesem Körper der in Wirklichkeit von jemand anderem gesteuert wird. Ich kann sehen und hören. Alles kommt zwar etwas verlangsamt bei mir im Gehirn an aber ich kann mein Handeln nicht steuern.
- Es gibt Situationen da geht mir meine Sprachfähigkeit verloren. Ich nehme alles weiter ganz normal war aber ich kann nicht Reden. Ich weiß nicht warum, es ist wie eine Blockade zwischen meinem Hirn und meinem Mund. Ich kann Nicken oder den Kopf schütteln, häufig sogar schreiben wobei das extrem angestrengtes denken und maximale Konzentration erfordert. In diesen Situationen hilft nicht mal mehr Ammoniak oder ein anderer rückhol-skill, weil ich nicht in dem sinne von meinem Körper getrennt bin sondern einfach etwas in meinem Gehirn, was für mein Sprechen zuständig ist, abgeschaltet hat. So fühlt es sich zumindest an.
- In meiner ganz schlimmen Phase ist es häufig vorgekommen, dass ich einfach komplett abgeschaltet habe. Ich kann mich nicht an die Zeit erinnern, wenn so etwas passiert ist. Für mich ist da einfach nur schwärze. Ich sage dazu immer, dass mir Zeit verloren gegangen ist. Aus den Erzählungen der Pfleger bin ich nicht mehr ansprechbar. Ich reagiere auch nicht auf Berührungen. Ich weiß selbst nicht was ich in dieser Zeit erlebe, ich weiß nur, dass es unfassbar Kraft raubend ist und ich mich nach so einer Situation meistens erst mal hinlegen musste.
Selbstschädigung
Selbstverletzung
Eine
Vergleichsstudie von 2015 zeigte, dass bei einer Gruppe von 46
Patienten mit selbstverletzendem
Verhalten (SVV)
in Verbindung mit BPS die Selbstverletzungen häufiger und
schwerwiegender waren als bei einer Gruppe von 54 Patienten, die SVV,
aber keine BPS hatten. Eine ähnliche Untersuchung zeigte diesen
Unterschied ebenfalls sehr deutlich, obwohl der Lebenszeitverlauf von
SVV in beiden Gruppen gleich war: eine starke Zunahme im Alter von 18
bis 24 Jahren und Andauer der dabei erreichten Häufigkeit bis zum
Alter von 50 bis 59 Jahren.
Laut
einer chinesischen Untersuchung war allerdings nur eine Minderheit
von SVV-Patienten gleichzeitig auch von BPS betroffen. Von den 160
Personen, die im Laufe eines Jahres (2007–2008) wegen SVV an
das Prince
of Wales Hospital in Hongkong überwiesen
wurden, zeigte sich nur bei 30 (18,8 %) eine zu der Zeit
vorliegende BPS.
Ja
die Selbstschädigung. Das ist bei mir das wohl aller deutlichste
Symptom. Ich habe damit angefangen, nachdem ich es in der Kinder-und
Jugendpsychiatrie bei meiner Zimmernachbarin gesehen habe. Lange Zeit
war es nur sehr leicht aber als meine Erkrankung plötzlich so
schlimm geworden ist hat sich auch die Intensität mit der ich mich
verletzt habe zugenommen. Es ging so weit, dass ich regelmäßig zum
Nähen musste und es gefährliche Ausmaße nahm. Inzwischen hat die
Häufigkeit deutlich nachgelassen, die Intensität allerdings nur
minimal. Ich laufe inzwischen nicht mehr Gefahr mich gefährlich zu
verletzten, zum Nähen muss ich aber noch immer.Ich habe für mich
gemerkt, dass SVV eine Art von süchtig macht. Anders kann ich es
nicht beschreiben. Es setzt sich so fest in das Gehirn, dass ein
umdenken unfassbar schwierig ist. Viele die ich kennen gelernt habe ,
nutzen es vor allem dafür Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie tragen
Narben und Wunden offen und feuern sich im Internet gegenseitig an.
Ich für meinen teil muss sagen, dass ich es sehr schlimm finde wenn
das jemand bei mir mitbekommt. Ich trage generell lange Klamotten,
egal wie warm es ist. Meine Arme sehen sehr schlimm aus und ich habe
eine gewisse Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber. Ich selbst
habe mit dem Verletzten angefangen, nachdem ich es bei jemand anderem
gesehen habe. Ich möchte nicht der Grund sein weshalb jemand anderes
darauf kommt das auch mal zu machen.Ich will nicht, dass z.B ein
junges Mädchen, was gerade selbst Pubertäre Probleme hat, dass
sieht und es selbst mal als Problemlösung ausprobiert, weil ich sie
auf die Idee gebracht habe und darüber in einen Teufelskreis gerät.
Ich will nicht, dass Kinder meine arme sehen. Was mir hierzu aber
ganz wichtig zu sagen ist, Selbstverletzendes Verhalten ist NICHT nur
Schneiden. Es kann sich auf so ziemlich alles beziehen. Zum Beispiel
auf Ess-Brech Anfälle, dass kaputt machen von geliebten
Gegenständen, das verbieten von schönen dingen, das zerstören von
Beziehungen und vieles mehr.
Suizidalität
Wegen
der häufig auftretenden Begleiterkrankungen (Komorbiditäten)
lässt sich die Suizidrate nur
sehr grob abschätzen. Oft wird von bis zu 10 % ausgegangen. Da
diese hohe Zahl im Widerspruch steht zu der bekannten Tendenz, dass
bei den allermeisten Patienten im Verlauf der Krankheit eine
Besserung eintritt, wurde in einer Studie von 2012 gezielt
untersucht, ob es bestimmte Subtypen von
BPS mit erhöhtem Suizidrisiko gibt. Ein schwererer Verlauf der
Krankheit, höheres Alter und stärker beeinträchtigte psychosoziale
Funktionen wurden als Faktoren für eine erhöhte Suizidgefährdung
identifiziert.
Ganz wichtig, nimmt jemand bei sich selbst oder bei jemand anderem wahr, sofort den Rettungsdienst (110 oder 112) rufen damit du oder dein Bekannter erstmal vor sich selbst geschützt ist. Diese phase wird vorbei gehen.
Ganz wichtig, nimmt jemand bei sich selbst oder bei jemand anderem wahr, sofort den Rettungsdienst (110 oder 112) rufen damit du oder dein Bekannter erstmal vor sich selbst geschützt ist. Diese phase wird vorbei gehen.
Wegen
meiner extremen Suizidalität war ich nun ca. 4 Jahre fast dauerhaft
in der geschlossenen Psychiatrie. Ich kann dazu nur sagen, dass ich
da sehr froh im Nachhinein drüber bin, da ich ansonsten heute nicht
mehr wäre. Ich habe mein Leben nie beenden wollen, weil es mir so
schlecht ging sondern weil ich der Ansicht war, dass meine Lebenszeit
einfach vorbei ist. Natürlich spielte da auch sehr stark mit rein,
dass es mir sehr sehr schlecht ging aber es war nicht der
Hauptauslöser. Ich habe eine unfassbare Panik vor dem Älter werden.
Ich wollte damals nicht älter als 18 werden und jeder Tag den ich
darüber hinaus gelebt habe war eine Qual. Meine Geburtstage waren
immer am schlimmsten. Heute bin ich zu 99% nicht mehr akut Suizidal.
Es ist immer noch in meinem Hinterkopf, kreist da und wartet aber ich
lasse es nicht in den Vordergrund gelangen. Ich glaube der Grund,
weshalb ich es das erste mal seit den vielen Jahren so gut unter
Kontrolle habe, liegt daran, dass ich in meine erste eigene Wohnung
gezogen bin. Davor habe ich in Therapeutischen Einrichtungen gelebt.
Das tat mir überhaupt nicht gut, da ich dauerhaft mit meiner
Erkrankung und der der anderen Konfrontiert war. Ich musste dort
Krank sein/ ich wurde regelrecht Krank gehalten. Nun habe ich mein
EIGENES Leben um das ICH mich kümmern kann. ICH kann meine EIGENEN
Entscheidungen treffen, meine EIGENEN Wege gehen, mein EIGENES Leben
leben und KEINER kann mir vorschreiben wie ich zu leben habe. Und es
kann mir KEINER WEG NEHMEN.
Psychotische Symptome
Eine
Analyse von Patientenakten von 2011 stellte lang andauernde
Beeinträchtigungen in körperlicher und emotionaler Hinsicht durch
psychotische Symptome fest, die sich kaum von denen
bei Schizophrenie unterschieden.
Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die diagnostische Kategorie
BPS geändert und psychotische Symptome ebenfalls aufgenommen werden
sollten. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der zweiten
(2010) der beiden neueren Übersichtsstudien zu dieser Frage.
Begleitende Erkrankungen
Depressionen
Eine
systematische Übersicht und Metaanalyse von 2015 kam zu dem
Ergebnis, dass Depressionen bei BPS im Vergleich zu sonstigen
depressiven Störungen mehr Feindseligkeit und
ein negativeres Selbstbild zeigten. Die Schwere der Depression war in
beiden Gruppen gleich.
Ich
persönlich habe dauerhaft mit Depressionen zu kämpfen welche
phasenweise sehr schlimm werden. Sie sind immer da, mittlerweile
meistens im Hintergrund aber ganz weg sind sie nie.
ADHS
Nach
einer Übersicht von 2014 sind etwa 20 % der Erwachsenen mit BPS
auch von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
betroffen. Die Prävalenz ist damit 4- bis 10-fach höher als in
der erwachsenen Gesamtbevölkerung. Obwohl sich BPS und ADHS in
mehreren wichtigen Symptomen überlappen, verlangen die Ergebnisse
der Ursachenforschung eine strikte Trennung der beiden
Krankheitsbilder, auch wenn sie gemeinsam in einer Person auftreten.
Beispielsweise zeigten sich bezüglich der mangelnden
Impulskontrolle,
die beiden gemeinsam ist, bei ADHS andere Abweichungen in den
Gehirnfunktionen als bei BPS.
Ich
selbst habe ADHS seit klein auf habe dies aber mit gezielter Therapie
und Medikation komplett unter Kontrolle bekommen.
Geschlechterunterschiede
Langzeitstudien
zeigten Geschlechterunterschiede bei mehreren begleitenden
Störungen. Posttraumatische
Belastungsstörungen (PTBS)
und Essstörungen waren
häufiger bei Frauen mit BPS,
während Substanzmissbrauch, Narzisstische
Persönlichkeitsstörung und Antisoziale
Persönlichkeitsstörung häufiger
bei Männern mit BPS auftraten. Es wurde allerdings ausdrücklich
betont, dass diese Geschlechterunterschiede nicht BPS-typische
Erscheinungen seien, sondern nur die bekannten
Geschlechterunterschiede bezüglich der Häufigkeit dieser
zusätzlichen Störungen widerspiegelten.
Ursachen
Es gibt verschiedene
Theorien und Modelle dazu, wie die BPS entsteht, und es gibt
verschiedene Faktoren, die als mögliche Ursachen oder Teilursachen
in Betracht gezogen werden. Die meisten Wissenschaftler gehen davon
aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung beitragen.
Genetische Veranlagung
Eine
systematische Übersicht und Metaanalyse von 2014 gelangte zu der
Abschätzung, dass BPS zu etwa 40 % erblich sei. Allerdings
musste festgestellt werden, dass die Suche nach
bestimmten Genen und Genorten bislang
erfolglos war. Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die hohe
Erblichkeitsrate und die bislang ergebnislose Suche nach Genen durch
Abweichungen bei der Ausprägung von Genen (Modifikation)
zu erklären sei. Derartige Abweichungen sind umweltbedingt, und
Hinweise auf Gen-Umwelt-Interaktionen und -Korrelationen waren ein
weiteres Ergebnis der Studie. Erste molekulargenetische Ergebnisse
bezüglich BPS, ebenfalls von 2014, haben diese Hypothese bereits
gestützt.
Umwelteinflüsse
Eine
Langzeitstudie von 6050 Kindern, geboren von April 1991 bis Dezember
1992, ergab, dass feindseliges Elternverhalten und Streit unter
Eltern die Wahrscheinlichkeit von BPS erhöhte.
In
einer umfangreichen Zwillings- und Familienstudie von 2009 wurde das
Verhältnis von genetischen und Umwelteinflüssen beim Vorkommen von
BPS untersucht. Ähnlichkeit der Symptome von BPS bei biologisch
Verwandten konnte vollständig durch die Annahme genetischer
Vererbung erklärt werden. Unterschiede bei den Symptomen wurden zu
45 % genetischen und zu 55 % Umwelteinflüssen zugeordnet.
Anhaltspunkte für eine mögliche „kulturelle Vererbung“ von BPS
von Eltern auf Kinder wurden nicht gefunden.
Neurobiologie
In
einer umfangreichen Metaanalyse von
2014 zeigte die Auswertung von Studien mit Gehirnscans,
dass bei der BPS bei verschiedenen Tests zur Impulskontrolle
grundsätzlich eine Tendenz zu Unterfunktionen im Präfrontalen
Cortex vorliegt.
Dies betrifft insbesondere die orbitofrontalen und dorsolateralen
Bereiche (OFC und DLPFC).
Hippocampus (Gedächtnisfunktionen)
und Amygdala (Gefühlsreaktionen)
haben ein tendenziell reduziertes Volumen, und Fehlfunktionen
des frontolimbischen Netzwerks
(Präfrontaler Cortex, Hippocampus und Amygdala) gelten als Ursache
für die meisten Symptome der BPS.
Ich
kann euch von mir und meiner langen Geschichte als Borderlinerin nur
sagen, dass bei mir bspw. keine gewalttätige Vergangenheit vorliegt
und es in meiner Familie auch keine weiteren Fälle vom BPS gibt. Ob
meine Neurobiologie nicht richtig funktioniert weiß ich nicht, da
dies nicht untersucht wird, was ich ziemlich schade finde da man in
solch einem Fall die Erkrankung bestimmt ganz anders behandeln
könnte. Im allgemeinen ist bei mir gänzlich ungeklärt wie die BPS
entstanden ist. Allerdings müssen sich gerade meine Eltern mit
harten Vorurteilen herumschlagen, gegenüber Ärzten und Therapeuten,
da es immer heißt: „Oh die hat BPS da können die Eltern ja nur
gewalttätig gegenüber ihrem Kind gewesen sein“.
Behandlung
Psychotherapien
In
einer Übersicht von 2009 wurden vier umfassende psychologische
Behandlungskonzepte beschrieben und beurteilt: zwei
sogenannte psychodynamische
Ansätze (mentalisierungsgestützte
bzw. übertragungsbasierte Therapie) und zwei kognitive
Verhaltenstherapien (dialektisch-behaviorale
bzw. schemazentrierte Therapie). Jede dieser „langen und
komplexen Psychotherapien“
führe zu einer spürbaren Verminderung der Schwere der Krankheit,
oder zumindest einiger ihrer Symptome, insbesondere der
Selbstschädigung.
Psychodynamische Ansätze
Die mentalisierungsgestützte
Psychotherapie (Mentalization
Based Treatment; kurz: MBT) ist
eine psychoanalytische Behandlungsmethode,
die von Peter
Fonagy und Anthony
W. Bateman entwickelt
wurde. Sie basiert auf dem Konzept der Mentalisierung.
Ziel ist es, den Patienten dabei zu unterstützen, seine
Mentalisierungsfähigkeit zu verbessern. Dazu ist es notwendig, dass
der Behandler sich der emotionalen Zustände des Patienten stets
bewusst ist, um zu einem besseren Verständnis seines aktuellen
seelischen Zustandes zu gelangen. In Gruppen- wie in
Einzelbehandlungen soll durch Gespräche und spezielle
Gesprächstechniken ein besseres Verständnis für die mentalen
Grundlagen des Handelns geschaffen sowie eine reflexive Erfassung der
eigenen Persönlichkeit ermöglicht werden. Das
mentalisierungsgestützte Behandlungskonzept zeigte gute Effekte
sowie eine sehr niedrige Abbruchquote.
Die übertragungs-zentrierte
Psychotherapie (Transference-Focused-Psychotherapy,
TFP) zeigte in einer Vergleichsstudie eine geringere Abbruchrate und
bessere Therapieerfolge als eine herkömmliche nicht-spezialisierte
Psychotherapie. Allerdings warf eine andere Forschergruppe in
derselben Fachzeitschrift der Studie methodische Fehler vor und hielt
die Schlussfolgerungen nicht für gerechtfertigt sowie weitere
Forschung für notwendig.
Verhaltenstherapie
Die dialektisch-behaviorale
Therapie (DBT)
wurde von Marsha
M. Linehan entwickelt. Ziel
ist es, den Patienten in verschiedenen Bereichen zu stärken. Dabei
sollen die Vorteile bestimmter Verhaltensstrategien herausgearbeitet
werden, ohne die bisherigen Lösungsversuche für ungültig zu
erklären. Dialektik im
Sinne der DBT zielt darauf ab, scheinbare Gegensätze in der Welt des
Patienten aufzulösen und sie schrittweise zu integrieren. Bezüglich
der Effektivität ist diese Therapie die bislang am meisten
untersuchte. Ihre Effektivität wurde in mehreren Studien seit
2000 nachgewiesen.
Die
DBT will ich nun bald selbst in der Schön Klinik antreten. Ich habe
selbst schon sehr viel mit diesem Programm Zuhause gearbeitet und
beachtliche Fortschritte in meiner Entwicklung gemacht. Deshalb
setzte ich meine gesamte Hoffnung auf ein normales Leben in diese
Therapie und halte euch darüber natürlich auf dem laufenden.
Nach
einer Übersicht von 2013 wurde die Schematherapie als
vielversprechend und kostengünstig eingeschätzt. Es gab allerdings
erst wenige Studien zur Effektivität.
Kognitive Umstrukturierung
Ein
Mittel der psychotherapeutischen Intervention bei
Borderline-Patienten ist eine Form der sogenannten Kognitiven
Umstrukturierung.
Diese ist ein zentrales Element der kognitiven
Verhaltenstherapie.
Dabei handelt es sich um therapeutische Veränderungsprozesse im
Denken des Patienten, insbesondere werden die
kognitiven Attributionen untersucht
und gegebenenfalls bearbeitet. „Attributionen“ sind Eigenschaften
oder Merkmale, die man auf Menschen oder Dinge projiziert, also etwas
höchst Individuelles. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und
bedeutet, ganz grob übersetzt, „Zuschreibungen“. Er bezieht sich
in vielen Bereichen der Psychologie sowohl auf einen Zusammenhang von
zwei Entitäten als
auch auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Erleben und
Verhalten des Menschen. Borderline Patienten neigen dazu, ihre
schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontroll-Instanzen auf
andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So
wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur
scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional
intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das
Entscheidende ist: die meisten sozialen Probleme von
Borderline-Patienten haben ihre Ursache in einer Fehlattribution von
pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen
Menschen. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt,
ungesteuert und unkontrolliert. Lernt nun aber der Borderline Patient
im Rahmen einer intensiven kognitiven Umstrukturierung, seine Gefühle
zunächst als etwas Eigenes zu erleben und nicht unreflektiert auf
die Außenwelt zu beziehen, so kann er sich im Idealfall aus dem
Teufelskreis seiner sozialen Konflikte ein Stück weit
befreien. Kognitive Umstrukturierung ist kein eigenständiges
Therapieverfahren, sondern Element vieler
kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter Therapien.
Psychoedukation
Eine
unterstützende Rolle kommt der Psychoedukation zu.
Damit bezeichnet man die Aufklärung von Menschen, die an einer
psychischen Störung leiden sowie die Einbindung ihrer Angehörigen.
Häufige Einsatzgebiete sind Schulungen von Patienten mit einer BPS.
Ziel ist, dass die Betroffene und ihre Angehörigen die Krankheit
besser verstehen und mit ihr umgehen können. Zum Beispiel werden
persönliche Erfahrungen bezüglich der Erkrankung mit dem
gegenwärtigen Wissen über das Störungsbild verbunden, sodass allen
Beteiligten der aktuelle Stand des klinischen Wissens zugänglich
ist. Auch sollen sie eigene Möglichkeiten wahrnehmen, um mögliche
Rückfälle zu vermeiden und selbst zur eigenen Stabilität
beizutragen. Die Aufklärung der Patienten über die Entstehungs- und
Aufrechterhaltungsbedingungen der Störung bildet in der
Verhaltenstherapie die Grundlage für anschließende
Behandlungsschritte. Da es den Patienten und Angehörigen oft
schwerfällt die Diagnose „Borderline“ zu akzeptieren, hat die
Psychoedukation auch die Funktion, zur Entstigmatisierung psychischer
Störungen beizutragen und Barrieren zum Aufsuchen einer Behandlung
abzubauen. Ihren methodischen Ursprung hat Psychoedukation in der
Verhaltenstherapie, in der das Wiedererlernen der eigenen emotionalen
und sozialen Kompetenz im Vordergrund steht.Psychoedukation ist keine
eigene Psychotherapie, sondern ein Element, das in verschiedenen
Therapien angewendet wird.Zum Beispiel in der DBT.
Medikation
Eine
Übersichtsstudie, die die Forschungsergebnisse bis August 2014
auswertete, stellte fest, dass die Beweislage für alle Medikamente,
die im Zusammenhang mit BPS zur Anwendung kamen, immer noch
„unbefriedigend“ sei. Bereits 2010 war eine Metaanalyse zu
dem Ergebnis gelangt, dass kein Medikament die Schwere der
Krankheit signifikant beeinflusse
und dass es bei medikamentöser Behandlung „keine versprechenden
Resultate bezüglich der Kernsymptome von BPS - chronisches Gefühl
der Leere, Störung des Selbstbilds und Gefühl der Verlassenheit“
gebe. 2009 empfahl das National
Institute for Health and Care Excellence (NICE)
in Großbritannien in
einer Richtlinie zur Behandlung von BPS, dass Medikamente weder gegen
BPS insgesamt noch gegen einzelne Symptome oder Verhaltensweisen
benutzt werden sollten. Medikamente könnten jedoch in Betracht
gezogen werden bei der Behandlung von Begleiterkrankungen.
Ich
selbst nehme sehr viele Medikament und habe in der Vergangenheit
sschon unfassbar viele verschiedene genommen. Gegen die BPS kann man
tasächlich nichts nehmen, die Medikamenten welche ich aktuell nehme
dienen allein einer reinen Symptom behandlung, sprich ich nehme was
gegen Depressionen, etwas gegen Stimmungsschwankungen, etwas gegen
das Dissoziieren, etwas zum Schlafen, etwas gegen ADHS usw. Ich muss
dazu aber sagen das ich in meiner ganzen Laufbahn als „Pillennehmer“
mehr Nebenwirkungen als Positive Wirkungen hatte und die vielen
Medikamente den Körper massiv belasten, was sich bei mir durch eine
Tachykardie bemerkbar macht. Meiner Meinung nach sollte man mit
21Jahren eigentlich keine Betablocker nehmen müssen...
Verlauf
Bei
einer umfangreichen Längsschnittstudie (Longitudinalstudie)
von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von zuletzt 16 Jahren am
McLean Hospital (Massachusetts/USA)
in Zusammenarbeit mit der Harvard
Medical School wurden
Informationen über den Krankheitsverlauf und die Prognose bei BPS
gewonnen. Die Untersuchung umfasste Patienten, die wegen BPS in
dieser Klinik anfangs stationär und danach ambulant behandelt
wurden, bei ihrer Erfassung 18-35 Jahre alt waren und bis dahin keine
Symptome von Schizophrenie, schizoider Störung, bipolarer Störung
(Bipolar I) oder möglicher organischer Ursachen für psychiatrische
Symptome gezeigt hatten. Ihre Behandlung war, je nach Fall, in erster
Linie oder gar ausschließlich psychotherapeutisch.
Ein Rückgang
der Symptome (Remission),
der über Jahre andauerte, war sehr häufig. Innerhalb des Zeitraums
der Untersuchung von 16 Jahren erlebten 78 % der Patienten eine
Besserung, die mindestens acht Jahre andauerte, und 99 % der
Patienten eine Besserung, die mindestens zwei Jahre andauerte.
Rückfälle (Rezidive)
waren relativ gering. Sie reichten von 36 % nach einer
zweijährigen Besserung bis zu nur 10 % nach einer achtjährigen
Besserung.
Eine völlige
Erholung, die mindestens zwei Jahre andauerte, erlebten 60 %
der Patienten, und eine völlige Erholung, die mindestens acht Jahre
andauerte, erlebten 40 % der Patienten. Rückfälle nach
zweijähriger völliger Erholung gab es bei 44 % der Patienten
und nach achtjähriger völliger Erholung bei 20 %.
Die Autoren der Studie
bewerteten die Zahlen zum Rückgang der Symptome als „sehr gute
Nachrichten (very good news)“ für Patienten und Angehörige, auch
wenn die Zahlen zur völligen Erholung „eher ernüchternd (more
sobering)“ seien.
Geschichte
Das
Konzept „Borderline“, noch nicht jedoch die exakte spätere
Bezeichnung (Terminus),
tauchte erstmals 1884 auf. C. H. Hughes sprach von einem „borderland“
bei psychischen Krankheiten. Dieser Begriff wurde später als
„Borderline“ übernommen. Durch Adolf Stern wurde er seit 1938
in
einer Epoche verbreitet, die stark von psychoanalytischer Theorie
beeinflusst war. Psychische Störungen wurden dabei nach dem Prinzip
der Analysierbarkeit klassifiziert. Neurotische Personen wurden als
analysierbar und somit als behandelbar angesehen. Menschen mit
Psychosen wurden als nicht analysierbar und somit als nicht
behandelbar betrachtet. Die Bezeichnung „Borderline“ war in
diesem Sinne eine unscharfe und nicht definierte Grenzlinie zwischen
Neurose und Psychose.
Aufgrund
der Nähe zur Psychose ordnete man die Borderline-Störung dem
schizophrenen Formenkreis zu. Historische Bezeichnungen
sind Randpsychose, Pseudoschizophrenie und Pseudoneurotische
Schizophrenie.
Neuere
Konzepte nach 2005 betonten die Störung des Selbstbilds - und deren
moderne soziale Bedingungen - als zentralen Kern der BPS.
Die Grün makierten stellen stammen von mir. Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung
Die Grün makierten stellen stammen von mir. Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung
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