Der
starke Gewichtsverlust und die meist damit verbundene
Mangelversorgung bleiben auf Dauer nicht ohne Folgen für den Körper.
Bei
einer Magersucht sinkt der Spiegel der Geschlechtshormone ab. Wenn
weibliche Betroffene deutlich abnehmen,setzt
ihre Regelblutung aus.
Der Zyklus normalisiert sich erst wieder, wenn das Gewicht wieder in
den Normalbereich angestiegen ist. Betroffene verlieren oft das
Interesse an Sexualität
und
männliche Magersüchtige leiden zusätzlich oft an Potenzstörungen.Der
Energiemangel bewirkt, dass der Körper auf "Sparflamme"
schaltet. Die Körpertemperatur fällt ab, der Blutdruck sinkt, das
Herz schlägt langsam. Viele Magersüchtige frieren schnell, haben
kalte
Hände und
Füße.
Weil die Betroffenen ihre Nahrungsaufnahme stark reduzieren, kommt es
leicht zur Verstopfung.
Magersüchtige
haben eine trockene
und schuppige Haut.
Darüber hinaus sind die Nägel brüchig und die Haare
dünner
oder Fallen aus. An einigen Körperstellen, wie an den Armen, am
Rücken und im Gesicht, entwickelt sich eine flaumartige, feine
Behaarung (Lanugobehaarung). Sie soll bewirken, dass der Körper
nicht so schnell auskühlt. Weil das Unterhautfettgewebe schrumpft,
treten die Venen deutlich sichtbar hervor, die Haut an Händen und
Füßen schimmert unansehnlich bläulich.
Wenn
der Körper über längere Zeit zu wenig Nährstoffe erhält, baut er
Muskelmasse ab. Wachstum und Entwicklung geraten dann ins Stocken. In
Verbindung mit einem Mangel an Kalzium,
Phosphat
und
Vitamin D kommt es zu Störungen des Knochenstoffwechsels. Die
Knochen werden brüchig, bekannt als Osteoporose.
Auch die Zähne leiden, insbesondere, wenn häufiges Erbrechen
dazukommt. Es kommt zu Karies
oder
Zahnausfall. Bei einem starken Eiweißmangel lagert sich Flüssigkeit
im Gewebe ab (Ödeme).
Im
Zustand der Unterernährung kommt es zum Schwund des Hirngewebes.
Dieser Schwund äußert sich insbesondere in einer Verbreiterung der
Hirnfurchen und einer Vergrößerung der inneren Gehirnkammern, die
das Hirnwasser führen. Der Schwund des Hirngewebes geht mit
Leistungseinbußen des Gehirns einher. Sprich, man wird dumm.
Extremes
Hungern, Erbrechen
und
der Missbrauch von Abführmitteln bringen den Salzhaushalt des
Körpers durcheinander. Es entsteht ein Mangel an wichtigen
Elektrolyten. Ein schwerer Kaliummangel ist besonders problematisch,
denn er löst gefährliche Herzrhythmusstörungen
aus.
Ist die Magersucht ausgeprägt und lang anhaltend, nehmen die Nieren
Schaden.Unter
einer Mangelversorgung leidet auch das Immunsystem.
Der Körper wird anfällig für Infektionen.
Sie sind bei sehr schwer verlaufender Magersucht ebenso wie
Herzkomplikationen eine häufige Todesursache.
Magersüchtige
ziehen sich immer mehr zurück und leiden unter starken Depressionen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen